Die Gründungs- und gleichzeitig 1. Generalversammlung des Rudervereins Waltrop fand an einem Montag statt: Am 13. Februar 1928. Tagungsort war das Gesellenhaus Waltrop.
Der Gedanke, den Rudersport auch in Waltrop auszuüben, lag schon Jahre zurück. Der erste Versuch führte bereits im Jahre 1925 zur Gründung des RC Westfalia. Allerdings fehlte diesem Club die breite Grundlage, um zu einer dauerhaften Einrichtung zu werden.
Erst dem neugegründeten Ruderverein Waltrop gelang es dann, den Rudersport in Waltrop zu etablieren und ihn in den jüngsten Jahren zu großartigen Erfolgen zu führen.
Der Grundstock zu diesem Verein wurde in einer Doppelkopf-Runde gelegt. In den Zwanziger und Dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es nämlich eine größere Runde von etablierten Bürgern, die sich regelmäßig traf, um Doppelkopf zu spielen. „Man kann diese Gruppe heute durchaus gleichsetzen mit einer geistigen und finanziellen Elite im beschaulichen Dorf Waltrop, das damals noch nicht einmal die Stadtrechte hatte“, wie die „Waltroper Zeitung“ erst vor wenigen Monaten berichtete. Die Runde traf sich regelmäßig im Hause des Apothekers Weber an der Hochstraße 71, in jenem Hause also, in dem noch heute Hans-Ferdinand Weber die „Alte Apotheke“ und Monika Weber ihre Tierarztpraxis betreiben.
Zu dieser Runde gehörten unter anderem der Apotheker Weber, Zahnarzt Besselmann, Kaplan Scheiermann, Dr. Langenkamp, Dr. Tenbrock, Rektor König (Rektoratsschule), Amtmann Press sowie Wilhelm Beckmann.
Dieser Doppelkopfclub überlegte in der zweiten Hälfte der „Goldenen Zwanziger“, ob man sich ein gemeinsames Boot anschaffen sollte. Kaplan Scheiermann war es dann, der den Urvater des Gedankens hatte. Die Herren mögen doch, so regte er an, einen Bootsclub gründen, damit sie immer wüssten, wo sich ihre Kinder herumtrieben.
Heute, 75 Jahre nach dieser Idee, kann man getrost sagen, dass selten eine Vision so vorausschauend war wie diese. Denn noch heute ist es für viele Eltern gut zu wissen, dass ihre Kinder am Bootshaus sind – und damit gut aufgehoben.
Kaplan Scheiermann war dann nicht nur im vorbereitenden Ausschuss tätig, sondern leitete zudem die Gründungsversammlung, die ihn zum Schluss auch noch zum allerersten Vorsitzenden des Rudervereins Waltrop von 1928 e.V. wählte. 25 Herren waren damals im Gesellenhaus erschienen. Folgende sechs Punkte umfasste die Tagesordnung:
- Zweck und Aufbau des Vereins
- Anschaffung eines Tourenvierers und Bau eines Bootshauses im Loh
- Entwurf der Vereinssatzung
- Vorschläge für Kleidung und Flagge
- Wahl des Vorstandes
- Verschiedenes
Aus dem Originalprotokoll ist noch heute der Ablauf der Versammlung in allen Einzelheiten zu ersehen.
Zum Punkt 1 „Zweck und Aufbau des Vereins“ führte Kaplan Scheiermann aus:
„Der Zweck der Gründung des RVW besteht nicht darin, Rekordjagden zu veranstalten, sondern in der Förderung der Gesundheit durch geordnete körperliche Betätigung in der frischen, freien Luft auf dem Wasser. Im Hinblick auf die Wechselbeziehungen zwischen Geist und Körper soll es nicht Aufgabe des Vereins sein, einseitige Körperschulung zu treiben, sondern die Körperpflege in die gesamte Erziehung harmonisch einzugliedern. In diesem Sinne will der Verein dahin streben, den erzieherischen und gesundheitlichen Wert des Wassersportes bei Jung und Alt zur Anerkennung zu bringen.“
Zu Punkt 2 „Anschaffung eines Tourenvierers“ wurden der Versammlung „Offerten“ von Bootswerften vorgelegt:
- Hansa Bootsbauerei, Dortmund
- Dücker, Recklinghausen
- Leux, Frankfurt a. M.
- Lürssen, Vegesack b. Bremen
- Pirsch,
- Stock, Berlin
- Deutsch, Berlin
Nach Prüfung der Kostenvoranschläge wurde beschlossen, das Boot bei der Hansa Bootsbauerei in Dortmund zu bestellen. Denn neben dem ohnehin günstigsten Preis würden auch noch die Transportkosten wegfallen, da das Boot auf dem Wasser nach Waltrop geholt werden könnte. Ferner wären die Reparaturmöglichkeiten günstiger.
Zu Punkt 2 b „Bau eines Bootshauses im Loh“
Als Platz für das zu errichtende Bootshaus wurde das Gelände des Kanalfiskus an dem Absperrtor des Lippeseitenkanals im Loh bei Waltrop, in der Nähe der Haupthoffschen Besitzung, vorgeschlagen. Die Versammlung stimmte zu. Zur Ausführung des Bootshausbaues hatte Amtsinspektor Stratmann einen Bauplan entworfen und einen Kostenvoranschlag gemacht. Seine Ausführungen fanden Zustimmung.
Für diese beiden Projekte stellte Kaplan Scheiermann folgenden Finanzierungsplan vor:
Für das Boot | 1.140,00 MK |
Für das Bootshaus | 2.116,96 MK |
zusammen | 3.256,96 MK |
Von dieser Summe waren bereits am 1. Mai 1928 fällig:
Anzahlung für das Boot | 500 MK |
Arbeitslöhne f.d. Bootshaus | 750 MK |
zusammen | 1.250 MK |
An Geldern standen zur Verfügung 800,–MK und 300,– MK durch Anleihe von privater Seite gegen Schuldscheine zu 8 % Zinsen.
Die vorläufige Finanzierung sah also wie folgt aus:
Vorhandenes Leihkapital | 1.100 MK |
Aus den Mitgliedsbeiträgen | 360 MK |
Zuschuss der „Deutschen Jugendkraft“ (Zinslose Anleihe) | 100 MK |
Stiftung | 100 MK |
zusammen | 1.660 MK |
Zu Punkt 3 „Entwurf der Vereinssatzung“
Die von einem vorbereitenden Ausschuss ausgearbeiteten Satzungsvorschläge wurden von der Versammlung diskutiert und nach einigen Änderungen angenommen.
Zu Punkt 4 „Vorschläge für Kleidung und Flagge“
Bei der Kleidung wurde zwischen einer eigentlichen Ruderkleidung (kurzärmliges Hemd, kurze Hose, Rudermütze) und einer „Landungskleidung“ (lange Hose, Wolltrikot, Tuchmütze) unterschieden, die beide in den Farben schwarz und weiß gehalten waren.
Die Vereinsflagge war rot und weiß gestreift. Auf der Vorderseite trug sie als Gösch (Anm.d.Red.: Die Gösch ist die dem Flaggenstock zugewandte obere Ecke einer Flagge) im weißen Feld das westfälische Wappen, ein weißes springendes Ross auf rotem Grund. Die Rückseite trug die Buchstaben „RVW 1928“.
Zu Punkt 5 „Wahl des Vorstandes“
Mit dem Vorsitz betraute die Versammlung den „in sportlichen Angelegenheiten erfahrenen“ Kaplan Scheiermann sowie die Herren Zahnarzt Dr. Landgraff als 2. Vorsitzender, Hotelbesitzer Heinrich Ising als Kassierer und Lehrer Fritz Drücke als Schriftwart. Ruderwart wurde der Gastwirt Antonius Krampe und Bootswart der Amtsbauinspektor Wilhelm Stratmann.
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ wurden so wichtige Themen angesprochen wie das zu wählende Vereinslokal (vertagt), die mögliche Aufnahme einer Damenriege und der Ankauf eines gebrauchten Rennvierers vom RC Westfalia.
Abschließend wurde der Vorstand beauftragt, die nötigen Schritte zu unternehmen, den Verein ins „Vereinsgerichtsbuch“ eintragen zu lassen, ferner vom Wasserbauamt Hamm die Genehmigung zum Befahren des Kanals zu erwerben, den Bauplatz für das Bootshaus zu mieten sowie die Genehmigung für den Bau des Bootshauses und die Anbringung eines Landungssteges einzuholen.
Zum Abschluss der Gründungsversammlung verpflichteten sich die 25 Gründungsmitglieder durch ihre Unterschrift unter ein „Revers“ mit folgendem Wortlaut zur Mitgliedschaft:
„Anmeldung zum Ruderverein Waltrop“
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Ruderverein Waltrop und verpflichte mich, falls ich nicht vorher meinen Wohnsitz außerhalb Waltrops nehme, wenigstens für zwei Jahre die Mitgliedschaft aufrechtzuerhalten und die Mitgliedsbeiträge für diese Zeit nach Vorschrift der Satzung zu zahlen.“
Der 1. Vorsitzende Kaplan Scheiermann schloss die Versammlung mit den besten Wünschen für den neuen Verein und mit dem Rudergruß „Hipp Hipp Hurra“, der also schon damals aktuell war.
Die ersten Monate
In den darauf folgenden Monaten wurden zahlreiche Versammlungen im Gesellenhaus abgehalten, um die gestellten Aufgaben – Bau des Bootshauses und Beschaffung eines Ruderbootes – zu realisieren.
Bereits am 2. April 1928 gab das Wasserbauamt Hamm die Genehmigung, den Kanal mit Booten zu befahren. Ferner wurde ein Pachtvertrag vorgelegt und die Baugenehmigung für einen Bootsschuppen erteilt. Unmittelbar nach Eingang dieser Genehmigung wurde der Bau eines Schuppens für sechs Boote in Angriff genommen. Das verwendete Baumaterial war ursprünglich für ein Stempellager der Zeche Waltrop bestimmt. Für die Ausführung der Bauarbeiten zeichnete im Wesentlichen der Zimmermann Jeibmann verantwortlich.
Ein ganz großer Tag für den jungen Ruderverein war der 20. Juni 1928. Nachdem die Bauarbeiten abgeschlossen waren, konnte an diesem Tag der neue Bootsschuppen eingeweiht und das erste Boot, der Tourenvierer „Lippe“, getauft werden. Als Gäste waren unter anderem die benachbarten Rudervereine Datteln, Rauxel, Lüdinghausen, Hansa Dortmund und Herne vertreten.
Einen plastischen Eindruck vom Geschehen dieses Tages gibt der Bericht aus dem „Waltroper Tageblatt“ vom 21. Juni 1928:
„Schön im Festtagsgewande, lackiert und frisch gestrichen, stand das Bootshaus am Lippe-Seiten-Kanal da; hoch wehte die Flagge, sie wartete der neuen Bewohner, die bald einziehen sollten. Und richtig! Was schert den Rudersmann Wind, Regen und Sonnenschein. Die Musik marschierte voraus und so zogen sie, trotz des kühlen Wetters, um 3.30 Uhr nachmittags zum Bootshaus.
Das Wort des Festredners Herrn Bürgermeister Brockhausen: „Verzage nicht du Häuflein klein, es könnten noch viel weniger sein“ fand guten Anklang. Bald kam im festlich geschmückten Boot die junge „Olympia“-Mannschaft A. Krampe (Trainer), W. Overthun, Fr. Drüke, B. Wrobel und Th. Hennig heran und zog mit strammen Ruderschlag an der zahlreich erschienenen Sportgemeinde vorüber. Da saß schon Schneid drin! Und selbst unsere kleinen Paddeler gaben sich redlich Mühe, im Tempo zu folgen. Ein kräftiges „Hipp! Hipp! Hurra!“ begrüßte beide Mannschaften. Der Gruß des Vorsitzenden, Herrn Kaplan Scheiermann, galt besonders dem politischen Oberhaupt, Herrn Bürgermeister Brockhausen, und dem Gemeindevorsteher, Herrn Speckbrock, sowie den zahlreichen erschienenen Sportinteressenten.
Er gedachte auch des freundlichen Entgegenkommens des Wasserbauamtes in Hamm und der Wasserbaudirektion in Münster. Bürgermeister Brockhausen hielt sodann die Weihrede und taufte das Boot auf den Namen „Lippe“, dass es, wie diese äußerst fruchtbare Bauernschaft, auch reiche Früchte bringen möge.“
Am Abend des selben Tages traf sich die Festgemeinde zu einem Kommers im Gesellenhaus; die Festrede hier hielt Rektor Dr. Scheuten.
Nach diesem festlichen Auftakt stand nun wirklich das Rudern im Mittelpunkt des Vereinslebens. Unter der Leitung von Ruderwart Antonius Krampe wurde fleißig geübt und so konnten die Wanderfahrten weiter und weiter ausgedehnt werden. Die längste Fahrt brachte das Boot auf einer Drei-Tages-Tour bis vor die Tore Münsters, zu einem Besuch des Rudervereins Münster von 1892.
Aber auch die für das Rudern so wichtige Fertigkeit desSchwimmens musste natürlich geübt und gepflegt werden. Die Leitung lag in den Händen des Vereinsschwimmwartes Lehrer Müller. Die offizielle Schwimmgenehmigung für den Kanal wurde am 9. Juli 1928 vom Wasserbauamt Hamm erteilt. Sie gestattete das Schwimmen vom Anlegesteg aus 200 Meter in östlicher Richtung…
Die erste Rudersaison des Rudervereins Waltrop endete am 7. Oktober 1928 – mit einer Motorbootfahrt der Mitglieder und ihrer Damen nach Olfen.
Geehrt wurde an diesem Tag der Kilometerkönig, Bauwerkmeister Schwarz, dem als äußeres Zeichen seiner Würde eine goldene Kordel um die Mütze gelegt wurde.
Da der Ruderbetrieb im Winter für einige Monate zum Stillstand kam (was man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen kann) wurden in jenem Winter Turnabende und Eislauf absolviert. Gleichzeitig wurden vielfache Gelegenheiten wahrgenommen, die Geselligkeit zu pflegen (was man sich auch heutzutage noch sehr gut vorstellen kann…).
Auf der 2. Generalversammlung des Jahres, die am 4. Dezember 1928 stattfand, wurden die Weichen gestellt, den Ruderbetrieb weiter auszubauen. So wurde beschlossen, den Bau eines zweiten Bootes, und zwar eines Touren-Zweiers mit Steuermann, in Auftrag zu geben. Ferner wurde das Ziel gesteckt, die Mitgliederzahl bedeutend zu erhöhen. Der Vorstand wurde im Amt bestätigt.
Mitglieder im Dezember 1928: 36 Herren als Aktive, zwei Herren als Passive und drei Jugendliche.
Das erste Anrudern
Mit einem feierlichen Anrudern wurde am 9. Mai das Ruderjahr 1929 eröffnet. Höhepunkt dieser Veranstaltung war die Taufe eines Doppelzweiers mit Steuermann. Er erhielt vom 2. Vorsitzenden Dr. Landraff den mit der Geschichte Waltrops eng verknüpften Namen „Schörling“ nach der Burg Schörling, die in früheren Zeiten etwa dort stand, wo heute die Kardinal-von-Galen-Schule steht. Im selben Frühjahr konnte auch der Platz um das Bootshaus hergerichtet und mit Blumen und Sträuchern bepflanzt werden.
Der noch junge Ruderverein erhielt immer mehr Zuspruch. Die Rudermannschaften wurden zahlreicher, die Touren immer länger.So ruderte eine Mannschaft sogar in vier Tagen bis Rheine/Ems – immerhin 230 Kilometer Hin- und Rückfahrt.
Im Jahr 1929 nahm zudem erstmals eine Mannschaft des Rudervereins Waltrop an einer Regatta teil. Im Dattelner Hafen kam der Zweier m. Steuermann auf Platz 2.
Insgesamt wurden im Jahre 1929 stolze 10.800 Kilometer in das Fahrtenbuch eingetragen!
Der erste Wechsel im Vorstand war fällig: Kaplan Scheiermann wurde vom Bischof in eine andere Gemeinde versetzt – und der Ruderverein verlor mit dem Vorstandssprecher auch einen der wesentlichen Wegbereiter des Rudersportes in Waltrop. Sein Nachfolger wurde der Leiter der Waltroper Rektoratsschule, Dr. Scheuten.
Der Höhepunkt des Jahres 1930 war die Aufnahme des Rudervereins Waltrop in den Deutschen Ruderverband. Dieses Ereignis war für den jungen Verein der Ansporn, erstmals mit einer großen Regatta vor die Waltroper Öffentlichkeit zu treten. An diesem ersten wassersportlichen Großereignis auf Waltroper Gewässern nahmen die benachbarten Vereine Datteln, Lüdinghausen und Rauxel teil. Und auf dieser Regatta wurde auch der allererste Sieg einer Waltroper Mannschaft eingefahren: Der Gig-Doppelzweier mit Steuermann kam vor den anderen Booten ins Ziel.
Die Regatta bildete auch den Abschluss der Rudersaison 1930. Der Stellvertretende Vorsitzende Franz Angel wies darauf hin, dass infolge des schlechteren Sommerwetters mit 7.434 km weniger gerudert worden war als im Jahr zuvor. Ruderkönig 1930 wurde Theo Drüll jun. mit 628 km.
Im Jahre 1931 wurde abermals ein neuer Vorsitzender gewählt: Franz Angel löste Dr. Scheuten ab. Jahreshöhepunkt war eine weitere Regatta, diesmal mit Beteiligung aus Münster, Rauxel, Herne, Datteln und Lüdinghausen.
Ein ganz großer Meilenstein in der Chronik des Rudervereins Waltrop war der Bau des massiven Bootshauses im Jahre 1932. Neben dem Vorsitzenden Franz Angel war es vor allem der Bauwerksmeister Schwarz, der die Initiative zur Fertigstellung des Gebäudes ergriff. An der Durchführung der Arbeiten hatte der Freiwillige Arbeitsdienst einen maßgeblichen Anteil.
In dem Bootshaus, das auch nach dem jüngsten Um- und Ausbau noch Kern der Gebäude ist, befanden sich neben der Bootshalle ein großer Klubraum, Herren- und Damenumkleideräume, Duschraum, Toiletten und die Wohnung des Hausmeisters. Außerdem waren Übernachtungsmöglichkeiten für auswärtige Sportler vorhanden.
In den folgenden Jahren beteiligten sich die Waltroper Ruderer an zahlreichen Regatten in der näheren, aber auch schon weiteren Umgebung. Neben dem Beitritt zum Rheinisch-Westfälischen Regattaverband im Jahre 1933 bedeutete die im gleichen Jahr gebildete Damenriege einen wesentlichen Schritt nach vorne. Eine bedeutende Aufwertung des Bootshauses und damit des Vereinslebens trat im Jahre 1935 ein: Das Hausmeisterehepaar Korte zog in die Wohnung des Bootshauses und sorgte nun zwanzig Jahre lang für die Pflege und Bewirtschaftung.
Selbstverständlich ist die Geschichte eines Vereins auch immer in die Zeitgeschichte eingebunden. Und so wurde auf einer Mitgliederversammlung am 7. April 1935 die bisher gültige Vereinssatzung außer Kraft gesetzt und die Einheitssatzung für den Deutschen Rudersport übernommen.
Im Jahre 1935 konnte der Vorstand die sich über mehrere Jahre hinziehenden Grundstücksverhandlungen abschließen. Durch ein Kauf- und Tauschgeschäft ging das Gelände direkt am Bootshaus in das Eigentum des Vereins über.
Am 22. August desselben Jahres konnten sich die Vereinsmitglieder über die Taufe des neuen Vierers „Holthausen“ und des ebenfalls neuen Zweiers „Wilbringen“ freuen.
Diese Vergrößerung des Bootsparkes bewirkte eine wesentliche Intensivierung des Ruder- und des Rennruderbetriebes. Unter der Leitung des Trainers Wilhelm Beckmann wurden zahlreiche DRV-Regatten in Bochum-Witten, Dortmund, Essen und auf dem Hengstey-See besucht. 1937 errang der Gig-Doppelzweier mit Steuermann E. Overthun, E. Hermann und Stm. B. Hermann in Mülheim/Ruhr den ersten Sieg des Vereins auf einer DRV-Regatta.
Das erste Jubiläum feierte der Ruderverein Waltrop mit seinem zehnjährigen Bestehen im Jahr 1938.