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Nach Protest auf Rang sieben

Die Ruder-Bundesliga hat ihren Reiz. An fünf Renntagen messen sich die besten deutschen Achter in drei Konkurrenzen (eine Frauen-Liga, zwei Männer-Ligen) – und das über die spannende Sprint-Distanz (350m). Die Etappe in Leipzig sticht da jedoch immer heraus.

Denn die Finalläufe wurden unter Flutlicht ausgetragen. Viele Mannschaften nutzen diesen Rahmen, um ihre Boote und sich selbst mit LED-Lichtern zu schmücken. Dies taten sie zum einen, um den Pokal für das best geschmückte Boot zu gewinnen – dieser Preis ging übrigens nach Hanau. „Das sah natürlich sehr schön aus, war aber auch verwirrend für die Konkurrenz“, erklärte Andreas Erdtmann, Trainer des RV Waltrop. Er trainiert mit Kollegen aus Witten den Ruhrpott-Achter.

Vorbereitung lief nicht optimal

Die Vorbereitung auf die vierte Bundesliga- Etappe in Leipzig verlief nicht optimal. Die Athletinnen aus Waltrop und Witten hatten nach Münster zwar sechs Wochen Zeit. Doch konnten wegen privater Verpflichtungen nicht intensiv trainiert werden. Wie in Leipzig zu beobachten war, schlief die Konkurrenz jedoch nicht. Vor allem die Teams aus Frankfurt und Bernburg hatten entweder hart trainiert oder besseres Bootsmaterial beschafft. Somit saßen diese beiden Boote Waltrop im Nacken. In der Premieresaison hatte der Ruhrpott-Achter zuletzt stets den achten Platz in der zehn Boote umfassenden Konkurrenz belegt. Ein Einstand, mit dem die RV Mädels sehr gut leben konnten. Und tatsächlich ist es dem Boot jetzt gelungen, sich auf Rang sieben vorzuschieben. Allerdings profitierte der Ruhrpott-Achter von der Disqualifikation des Salzkristall-Achters aus Bernburg. Dieses Team liegt in der Gesamtwertung hinter dem Boot aus Waltrop und Witten auf dem neunten Platz. Beide Teams trafen nun im vierten Finale aufeinander. „Der Bernburger Achter drängte unser Boot dann immer mehr ab. Um eine Kollision aus dem Weg zu gehen, musste Neele (die Tochter von Trainer Erdtmann, Anmerkung der Redaktion) unser Boot wegsteuern“, erläuterte der Coach.

Im Ziel umgehend die Hände gehoben

Am Ende gewann Bernburg mit einem Vorsprung von drei Sekunden vor den Waltroperinnen, die sofort ihre Hände hoben, als sie durchs Ziel fuhren, um zu signalisieren, dass sie sich benachteiligt gefühlt hatten. Dann legten sie Einspruch ein, dem stattgegeben wurde. Diesen Schwung will das Team mit Ruderinnen aus Waltrop und Witten nun mitnehmen, um beim Finale in Berlin am 16.September in der „Spree Arena“ East Side Gallery noch einmal einen fulminanten Saisonendspurt hinzulegen. Erdtmann: „Leipzig hat gezeigt, dass die Konkurrenz uns auf die Pelle rückt und wir noch viel tun müssen, um in Berlin aufzutrumpfen.“

 

VON CHRISTINE HORN

Waltroper Zeitung